Siessls Ausrüstung

Die richtige Ausrüstung kann zur Sicherheit von Hund, Pferd und Reiter beitragen.

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Siessls Ausbildung zum Reitbegleithund

Eines sollte man immer bedenken: Reiten gilt als Risiko-Sportart und beim Ausreiten mit Hund steigt das Unfallrisiko weiter für den Reiter, für das Pferd und für den Hund! Die gute Ausbildung von Reitbegleithund, Reitpferd und Reiter kann daher im Extremfall zur aktiven Lebensversicherung werden.

Bevor man auch nur an gemeinsame Ausritte mit seinen beiden bevorzugten Vierbeinern denkt, sollte man sich ganz ernsthaft und selbstkritisch die folgende Frage stellen: Habe ich mein Pferd auch in Stresssituationen voll unter Kontrolle? Nur wenn man diese Frage ruhigen Gewissens bejahen kann, sollte man an Reiten in Begleitung seines Hundes denken.

die drei K der Ausbildung

Als Grundvoraussetzung gilt daher, dass Reiter und Pferd bereits gemeinsam einen entsprechenden Ausbildungsstand (einhändiges Reiten) erreicht haben. Auch der Hund sollte bereits einige allgemeine Grundregeln, wie beispielsweise Leinenführigkeit, Sitz, Platz, Steh, Hier und Bei-Fuss-Gehen beherrschen. Erst dann beginnt die Ausbildung zum Reitbegleithund beziehungsweise zum hundebegleiteten Reitpferd.

Die Ausbildung umfasst mehrere Phasen, die teilweise auch parallel ablaufen: Gewöhnungsphase, Grundausbildung am Reitplatz, spezielle Einzelübungen, erste Übungsausritte, Training für Krisensituationen und Aufgaben für Könner. Wichtig ist aber immer, dass man nie unter Zeitdruck und immer mit Konsequenz, Konsistenz und voller Konzentration bei der Sache ist. Überfordern Sie weder sich noch Ihre Vierbeiner!

die Gewöhnungsphase

Das Raubtier Hund und das Fluchttier Pferd sind eigentlich natürliche Feinde, Misstrauen und Kommunkationsprobleme zwischen diesen beiden kommen daher nicht unerwartet. Deshalb ist diese Zeit des gegenseitigen Kennenlernens, der ersten Kontaktaufnahme besonders wichtig.

In dieser Phase zielt alles daraufhin, dass Pferd und Hund, vorhandene Ängste abbauen, ohne gesunden Respekt voreinander zu verlieren und ein Zusammengehörigkeitsgefühl (Teamgeist) entwickeln.

Die ersten kurzen Begegnungen sollen, selbstverständlich immer unter menschlicher Aufsicht, möglichst entspannt ablaufen. Meiden Sie daher Situationen in denen entweder Pferd oder Hund unruhig oder gestresst reagieren. Jetzt geht es nur darum sich kennenzulernen: Wie riecht der andere? Wie hört er sich an? Wie bewegt er sich? - Das sind die Fragen, die jetzt im Mittelpunkt stehen. Eifersucht ist jetzt unbedingt zu vermeiden, verteilen Sie also als Reiter Aufmerksamkeit, Lob und Leckerlis gleichmässig.

Mit der Zeit können die Begegnungen länger und einzelne kleine Aufgaben eingebunden werden: Üben Sie zum Beispiel Sitz oder Platz mit Ihrem Hund, während Ihr Pferd in der Nähe grast, oder putzen Sie Ihr Pferd während Ihr Hund in der Nähe eine kleine Siesta macht. Vielleicht klappen auch schon kleine gemeinsame Spaziergänge am besten in Begleitung eines Freundes, der Ihnen notfalls zur Hand geht.

die Grundausbildung am Reitplatz

Bevor man sich mit Hund zu Pferd ins Gelände wagt, sollte man unbedingt gemeinsam auf dem Reitplatz üben. Lernen Sie Ihren Hund sowohl rechts als auch links vom Pferd an der Leine zu führen, es gibt Situationen im Gelände, wo Sie keine Wahl haben. Üben Sie gleichzeitiges Anhalten von Pferd und Hund, gemeinsames stillstehen, rückwärtsgehen, bewältigen Sie Engpässe, kleine Hindernisse (Bodenricks), Slalomparcours. Üben Sie das plötzliche Loslassen der Hundeleine und das Dirigieren des Hundes nur mit Stimme (Bei-Fuss-Gehen, Ablegen, Zu-Sich-Rufen). Besonders dabei empfiehlt sich ein menschlicher Helfer.

Wenn im Schritt alles gut klappt, kann man auch Trabübungen in Angriff nehmen und vielleicht einmal einen kurzen langsamen gemeinsamen Galopp.

Spezielle Einzelübungen

Auf- und Absteigen mit angeleintem Hund

Beim Auf- und Absteigen müssen Pferd und Hund beide still stehen können. Nehmen Sie sich für dieses Training viel Zeit und Geduld und gehen Sie auch später beim Auf- und Absteigen kein unnötiges Risiko ein. Es ist besser ein paar Minuten das Pferd zu führen, als an einer ungünstigen Stelle aufzusteigen, denn während dieses Manövers müssen Sie Pferd und Hund mit einer Hand kontrollieren. Nutzen Sie alles, was Ihnen das Aufsteigen erleichtert (natütliche Aufstiegshilfen). Sie müssen nichts beweisen!

Erste Übungsritte ins Gelände unter kontrollierten Bedingungen

Kontrollierte Bedingungen heisst, wählen Sie eine kurze (fünf bis zehn Minuten) Ihnen, Ihrem Pferd und Hund bekannte Strecke, möglichst verkehrsarm und vom Gelände her wenig anspruchsvoll. Am besten in Anschluss an eine Trainingseinheit am Reitplatz, das garantiert ein gut aufgewärmtes und williges Pferd und einen aufmerksamen Hund. Die Gangart ist Schritt und beherzigen Sie die drei K des Trainings. Später können Sie dann den Schwierigkeitsgrad durch die Wahl anspruchsvollerer oder längerer Strecken oder durch Reiten in kleinen Gruppen anheben.

Bei Gruppenausritten bitte immer entweder an der Spitze oder als Schlusslicht reiten. Apellieren Sie schon vor dem Ritt an die Disziplin Ihrer Mitreiter und weisen Sie sie auf mögliche Einschränkungen hin. Im Zweifel verzichten Sie lieber auf die Teilnahme.

Training zur Krisenbewältigung

Es ist immer gut auf Krisensituationen vorbereitet zu sein, das hilft Ihnen schneller und hoffentlich in der jeweiligen Situation auch besser zu reagieren. Ein erster Schritt ist, sich verschiedene kritische Situationen auszumalen und zu überlegen, wie Pferd und Hund wahrscheinlich darauf reagieren. Stellen Sie sich vor ein fremder freilaufender Hund attackiert, oder ein Reh quert plötzlich direkt vor Ihnen, oder Sie müssen an einer lauten Baustelle vorbei ... Dann stellen Sie sich vor, wie Pferd und Hund am besten in einer solchen Lage agieren sollten. Können Sie dies vielleicht trainieren? Nutzen Sie Ihre Phantasie! Wenn nicht, denken Sie sich eine funktionierende Notbremse aus, die eine Eskalation der Lage verhindern helfen soll: zum Beispiel Absteigen und Pferd und Hund an der Gefahrenquelle vorbeiführen. Das wird jetzt am Platz im Stil einer Feuerwehrübung trainiert. Halten Sie sich im Ernstfall aber auch an den trainierten Ablauf.

Aufgaben für Könner

Auch wenn Sie schon lange mit Ihrem Hund Ausritte unternehmen, kann es Sinn und Spass machen ab und zu auf dem Reitplatz gemeinsam zu trainieren. Beispielsweise können Sie lernen, Ihren Hund vom Pferd aus ab- und anzuleinen, oder sie bauen sich einen Trailparcours mit schwierigen Einzelaufgaben.

Für sportlich ehrgeizige ein Tip: es gibt bereits Wettbewerbe im Trailreiten mit Reitbegleithund.